Lärchen, Lärchen, Lärchen und kein Lift in Sicht

DER TRENDBEOBACHTER erinnert sich:
Während des Studiums in Kanada war die Beratung der “Niagara Falls” angesagt. Das war schwierig, denn trotz tausender Autos am Tag blieb kaum ein Dollar im Dorf.

In Obsteig, Tirol, war es wohl so ähnlich kompliziert. Der traditionelle Lift kam in die Jahre und der Einsitzer ohne “Gipfel-Gastro” produzierte sechsstellige Verlust – pro Jahr!

Erstaunlich ist dennoch, dass sich das Dorf zusammengerauft hat und diesen Klassiker abbaute. Zum Glück – denn so wurde der Grundstein für “Tourismus mit Zeitgeist” gelegt.

Heute wurden einige übrige Sessel im Waldspielplatz integriert

Am so genannten Sonnenplateau genießt man wahrlich Sonne und einen offenen Blick. Den hat auch Simon Wilhelm, Inhaber des Hotel Holzleiten, dem Biohotel mit Bio drin.
Und Spa dran. Und was für eines!

Reisen fordert Resourcen. Leider.

DER TRENDBEOBACHTER registriert es an sich selbst: Wenn es um Genuß geht, dann hört der Spaß auf. Wer das Geld hat, gut zu leben, der hat einerseits eine größere Wohnung, und andererseits fliegt er (oder sie) deutlich öfter.

Die Gäste im Haus Holzleiten genießen das Leben. Zu Recht. Dabei brauchen Sie – natürlich – Wasser. Hotelier Wilhelm schafft es jedoch, dass dieses Wasser (zumindest) auch die verdiente Wertschätzung erhält. Es wird zelebriert, im Zimmer, drinnen wie draußen.

Begriffe wie “Wassereffizienz” beschreiben Megatrends.

Die so genannte “Ladestation” mit dem ausgewiesenen “Ruhepool” ist wohl der Hauptgrund für die ungewöhnlich angenehme Kundschaft. Viele Paare zwischen 35 und 45, einige auch 50+, lieben die Mischung aus Tradition und Hightech.

Unkomplizierter Minimalismus zwischen Infrarotkabine und riesiger finnischer Gartensauna inklusive Holzofen. Von der Sicht über weite Wiesen und große Berge mal ganz zu schweigen. Denn die ist für “Städter” genau so ungewöhnlich wie die 80%ige Abdeckung des Jahresenergiebedarfs des Hotels durch eigene Solar- und Erdwärmeanlagen.

Finnische Gartensauna mit Holzofen zum Einheizen.

Hotel Holzleiten mit dem Pool – Bergsicht inklusive

So bekommt Nachhaltigkeit auch Inhalt.

Mit derartigen Angeboten schafft es der Ort Obsteig, immerhin 40% seines Jahresumsatzes im Winter zu machen.

Ganz ohne die üblichen Liftanlagen – oder gerade deswegen!

Aufmerksamkeit durch Seltenheit.

Von solchen Erfolgsgeschichten lebt auch die Region und deren “Innsbruck Tourismus”- Marketing.

In der Person von Manuel Lampe finden Journalisten und Multiplikatoren hier “den jungen Experten”, der sein Handwerk voll im Griff hat.

Bereits heute bearbeitet “Innsbruck Tourismus” 25 Märkte und sichert so nicht nur Bollywood-Filmproduktionen, sondern zukünftig auch das indische Buffet im Restaurant Alpenlounge an der Nordkette.

Denn wenn eine Destination weiter denkt als die heutige Kundschaft (hier überwiegend aus Deutschland, Schweiz und Benelux), dann muss geklärt und aufgeklärt werden, was Inder serviert und Japaner kredenzt bekommen.

Letztere – wer hätte das gedacht – kommen heute schon für 2-, 3- oder gar 4-monatige Aufenthalte in die Region Innsbruck. Sternfahrten für entspannte Asiaten… der Tourismus steht im Wandel, Veränderungsdruck besteht. Antworten entwickeln sich. Es geht immer weiter!

Megatrends sind im Tourismus wahrlich ablesbar.

Die starken Schwellen- und sogar Entwicklungsländer finden sich heute in den Tourismusstatistiken. Erste signifikante Gruppen bewegen sich nach Europa. Die Frage ist nur: Wo enden Sie? Wo fühlen sie sich wohl? Wo werden sie verstanden?

Die Region Innsbruck agiert als Vorreiter, Hotelinhalber wie Simon Wilhelm packen’s einfach an. Orte wie Obsteig gehen neue Wege, und auf einmal werden “nebensächliche” Lärchenwälder zum kommunikativen Leitmotiv.

DER TRENDBEOBACHTER sieht den Kampf um Aufmerksamkeit und hofft, dass die Geschichte jeder einzelnen Lärche in die Welt getragen wird. Dass jeder Gast von Lärchen träumt, wenn er abreist. Denn die Zielgruppe werden Städter sein, und genau die haben ein massives “Natur-Defizit”. Hoffentlich wird dieses dann auch im Freien kompensiert. Denn die Alternativen sind Ketterhallen, Fitness-Zentren und Einkaufspassagen mit Sportgeschäften.

Wie viele Menschen erkennen noch eine Lerche?

DER TRENDBEOBACHTER auf Reisen – den Megatrends auf der Spur. In der Stadt, auf dem Lande – immer auf der Suche nach beweisbarem Wandel. Denn es geht Mathias Haas nicht um Forschung – Trendforschung – Zukunftsforschung, sondern um Trendbeobachtung.

Mehr Information zu Wandel, Veränderungsdruck und Methoden damit umzugehen (z.B. mittels LEGO SERIOUS PLAY) unter www.trendbeobachter.de und www.play-serious.org