DER TRENDBEOBACHTER = Neu Yuppy.
Brooklyn … ein Viertel von New York, das DER TRENDBEOBACHTER (damals noch Austauschstudent nördlich von Toronto) niemals betreten hätte. Zu dunkel, zu gefährlich – so war der Eindruck damals. Schon ein „take care“ machte Mathias Haas Angst. Ist New York schon so rau, dass die Obstverkäuferin „take care“ sagen musste? Jedenfalls war an Brooklyn nicht zu denken.
Vielleicht waren dies damals schlicht Sprachschwierigkeiten.
Heute sieht die Welt anders aus und dennoch verstehen sich Menschen immer noch nicht!
Noch im Juni hat der Redner und Berater die ehemalige US-Zuckerproduktion, die Domino-Fabrik, angesehen. Es gab große Kunstdarbietungen und genau dadurch die Chance, diese Fabrik von 1882 hautnah zu erleben, zu berühren und wirken zu lassen. Wow… der süße Stoff hat wahrhaftig gewirkt!
Dieser Teil der Uferpromenade, dieser Teil von Williamsburg ist bereits ein „fucking theme park“ wie der airbnb-Vermieter Bill klar kommentierte. Er und seine Partnerin leben seit Jahrzehnten in genau diesem „Rückzugsgebiet von Immigranten und orthodoxen Juden“, wie SPIEGEL ONLINE am 12. Juli 2014 diesen Ort beschreibt. Der Fotograf und Williamsburg-Pionier erkennt seine Welt nicht mehr und jetzt geht es erst los…
Der Bauboom hat Bills Welt erreicht und scheinbar benötigt „Brooklyn seine eigene Skyline“, so Vishaan Chakrabarti, der Stadtplaner New Yorks mit schwarzer VIP-Kreditkarte. Doch jetzt hat er alleine für ein Projekt 1,5 Milliarden Dollar zur Verfügung. Davon werden wohl die geringsten Mengen in den Abriss der Fabrik und die Bedingung der Stadt- und Gemeindeverwaltung fließen – denn ein Drittel der 2.200 Apartments müssen nach großem Druck „der Bills“ bezahlbare Mietwohnungen werden.
Schlussendlich wandelt sich auch dieses Viertel und offensichtlich nimmt die klassische Gentrifizierung ihren Lauf. Schlimm nur, dass nicht das Chaotische, das Kreative, das Verrückt-Normale die Macht behält – sondern, dass die Wiederholung (die von der anderen Seite des Hudson-Rivers) stärker ist.
Doch wer weiß… vielleicht ist Mathias Haas, der deutsche Gast, ein Teil der Entwicklung gewesen… denn Haas war nicht da, als Bill kein Geld hatte für seine Einweihungsparty. Als der „First Mover“ am Wochenende keine Heizung hatte, weil die Fabrik unterhalb des heutigen Lofts nicht gearbeitet hat. DER TRENDBEOBACHTER kam erst mit der Zentralheizung und offensichtlich erst nach den „Künstlern, Indie-Rockern und Spät-Hippies“, wie der Spiegel schreibt. Der Zukunftsexperte ist im direkten Vergleich dann doch eher der Neu-Yuppie.
Zusammengefasst: Ist Mathias Haas somit ein Teil der Verdrängung? Offensichtlich!
Und genauso dreht sich das Rad zwischen Macht und Wandel, zwischen Kunst und Geld… jedenfalls hat Mathias Haas fast ein schlechtes Gewissen – bei 1,5 Milliarden USD Budget ist viel möglich und Bill lebt mit seinen fünf Katzen nur 500 Meter entfernt. Hoffentlich hat der Besuch von Haas nicht dazu geführt, dass diese bald umziehen müssen – dorthin, wo heute am Sonntag vielleicht keine Heizung läuft.
Zum Glück ist es Sommer!
Mathias Haas praktiziert Trendbeobachtung und reproduziert diese als Redner und mit seinen Kunden – zum Beispiel in Workshops und Tagungen.
Denn Zukunft ist gar nicht so kompliziert! Das Morgen ist sicher komplex und oft nur an einzelnen Geschichten verständlich. Genau deshalb hat der Zukunftsexperte seinen Unterschied zu klassischen Trendforschern, Zukunftsforschern und Innovationsberatern herausgearbeitet. Aus diesem Grund erzählt Mathias Haas von solchen Reisen und derartigen Gedanken.
Mehr zu ihm und seinen Methoden – wie den Trendreisen, Trend-Abos und beispielsweise LEGO SERIOUS PLAY: