Ach du dickes Ei!

Babys werden immer schwerer.

Noch vor 10 Jahren hatten Säuglinge bei ihrer Geburt ein Durchschnittsgewicht von 3300 Gramm. Jetzt sind es bereits 3500 Gramm[1]. Dabei wird doch während der Schwangerschaft alles dafür getan, das Kindeswohl schon frühzeitig zu verstärken. Mineralien, Nährstoffe und Vitamine – alles in Döschen und Pastillen aufs Maß berechnet und abgepackt. 3D-Ultraschall, der das Ungeborene in Farbe und detailliert zeigt und längst nicht mehr nur der Pränataldiagnostik, sondern vielmehr dem persönlichen Fotoalbum dient. Oder das kleine Ultraschallgerät für zu Hause, das der werdenden Mama erlaubt, die Herztöne ihres noch ungeborenen Babys wann immer sie möchte zu hören – oder besser gesagt, wann immer sie die richtige Position auf der Bauchdecke findet, ohne dabei in Panik zu verfallen.

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Doch trotz dieser umfangreichen Vor- und Fürsorge werden die Babys immer schwerer. Zwar bilden Riesen-Babys – Neugeborene ab einem Geburtsgewicht von 4500 Gramm – noch immer die Ausnahme, aber tendenziell nimmt das Gewicht der Babys zu. Manfred Voigt vom Institut für Perinatale Auxologie am Klinikum Südstadt in Rostock belegt das mit einer Studie: „Der Anteil der Neugeborenen, die mehr als 4000 Gramm wiegen, nimmt seit Jahren zu, er beträgt im Moment etwa zwölf Prozent.” Statistiken der Techniker Krankenkasse zeigen, dass die Quote übergewichtiger Neugeborener über 4500 Gramm zwischen 2004 und 2007 von 72 auf 117 pro 10.000 Neugeborene gestiegen ist.[2]

Meistens liegt in diesen Fällen eine Auffälligkeit bei der Mutter vor. Übergewichtige Frauen leiden häufig unter Schwangerschaftsdiabetes. Ihr Blut enthält dann zu viel Zucker und „das Kind nimmt von der Mutter alles, was es kriegen kann, ohne die Rückkopplung ‘ Jetzt ist es genug’ zu senden”, erklärt Klaus Vetter, Chefarzt für Geburtsmedizin in Berlin.[3] Auf Grund der schwerwiegenden Folgen für das Kind ist der Test auf Schwangerschaftsdiabetes seit 2012 eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.
Die Diskrepanz wächst.
Übergewicht ist der Gegenpol zu Unterernährung. Und während Säuglinge auf der einen Seite immer schwerer werden, wächst auf der anderen Seite die Diskrepanz zu denjenigen Babys, die an Unterernährung leiden. Doch eine Mangelernährung bei Kindern ist nicht nur ein Problem der Entwicklungsländer. Hidden Hunger ist der wissenschaftliche Begriff für einen Zustand, der durch die chronische Unterversorgung mit Mikronährstoffen wie Mineralien, Spurenelementen und Vitaminen ausgelöst wird. Nach Angaben der WHO leiden 186 Millionen Kinder unter 5 Jahren, rund 30 %, weltweit an Stunting (nicht altersentsprechende Körpergröße), 115 Millionen an Wasting (niedriges Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße) und 20 Millionen an schwerster und lebensbedrohender Mangelernährung. Am weitesten verbreitet ist die Unterversorgung mit Eisen, Jod, Zink und Vitamin A.[4]

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Eine kranke Gesellschaft.

Wir leben im Zeitalter des Überflusses. Das Nahrungsangebot ist vielfältig, die medizinische Versorgung ausgezeichnet. Doch unsere Gesellschaft reagiert „gereizt“ auf diesen Überfluss. Krankheiten wie Laktose-Intoleranz, die eher als Modeerscheinung und weniger als medizinische Diagnose die Patienten heimsuchen, vermehren sich schlagartig. Selbst die Asiaten, die doch eigentlich bekannt sind für ihre gesunde und ausgewogene – sogar das Krebsrisiko senkende Ernährung – ändern ihre Gewohnheiten. Durch wachsenden Wohlstand wird ihre Ernährung abwechslungsreicher, die Asiaten wachsen in ihrer Körpergröße. Und mit ihnen ihre Babys. Sie nähern sich dem Westen an, z.B. beginnen sie auch Milch zu trinken. Ist das gut? Medizinisch gesehen für die Asiaten, bei denen tatsächlich 90% unter Laktose-Intoleranz leiden, ist der Milchkonsum doch eher bedenklich. Auch wirtschaftlich gesehen wirkt die steigende Anzahl an Milchprodukten in asiatischen Supermärkten fast bedrohlich. „Seit 2009 ist China der weltweit größte Käufer von Milchkühen. Die hohe Nachfrage treibt nicht nur den Preis für Kälber, sondern auch für die Futterpflanze Alfalfa und für Bullensperma in die Höhe.“[5] Vergangenes Jahr hat China über 250 Millionen Dollar für 100.000 ausländische Kühe – das entspricht etwa 25 Schiffsladungen – ausgegeben. Einige Bauern aus Ländern, die ihre wertvollen Kälber exportieren, sorgen sich, dass China in den nächsten Jahren auf dem globalen Milchmarkt vom Kunden zum Rivalen werden könnte.

Aber zurück zum Anfang. Wir wollten über Babys sprechen. Und darüber, dass unsere Kinder immer schwerer werden. Ein Problem des reichen Westens, wie wir vermutet haben. Wobei den Weltrekord als schwerstes Baby ein indonesisches Neugeborenes mit 8,7 Kilogramm hält. Und in China kam 2012 der kleine 7,04 Kilo schwere Chun Chun auf die Welt. In Deutschland hat es Jihad im November 2011 in Berlin auf gut sechs Kilo geschafft. Immerhin.

 

 

 

 

 

DER TRENDBEOBACHTER ist kein klassischer Zukunftsforscher, auch kein üblicher Trendforscher. Auch wenn viele die Trendbeobachtung, Trendforschung und Zukunftsforschung zusammenmixen. Mathias Haas, der Redner und Berater, fokussieren auf das “Hier und Jetzt”. Denn Menschen verändern ihr Verhalten und diese Trends und Megatrends gilt es zu sehen. Der Veränderungsdruck muss gemeistert werden. Genau hierfür geht Haas auf die Bühne, genau hierbei hilft die PLAY SERIOUS AKADEMIE (z.B. mit LEGO SERIOUS PLAY).

 

Mehr dazu unter www.trendbeobachter.de und www.play-serious.org

Mehr zu den Quellen im Zukunftsblog genau hier:

[1] http://www.eltern.de/schwangerschaft/geburt/dicke-babys.html

[2] http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/dicke-babys-uebergewicht-schon-im-mutterleib-a-596731.html

[3] http://www.liliput-lounge.de/themen/rekordbaby-geboren/

 

[4] http://www.assmann-stiftung.de/verborgener-hunger-hidden-hunger-ein-problem-nicht-nur-entwicklungslaendern-73/

[5] http://www.welt.de/wall-street-journal/article106239907/Milchdurstige-Chinesen-kaufen-weltweit-Kuehe-auf.html