Selbstfahrende Fahrzeuge: Da können Sie ja gleich laufen!

Mathias Haas war zu Gast beim Easymile von innoz. Die erste Fahrt des TRENDBEOBACHTERs in einem völlig autonomen Fahrzeug – einem Bus. Soweit so verwirrend, denn es war offensichtlich gar kein Auto und dennoch auto-nom.

Das Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel hat die Türe aufgemacht, die Türe vom „Shared Driverless Vehicle“. Der französische Hersteller von autonomen Fahrzeugen ist die Basis des Leuchtturmprojektes, das Innovationszentrum der Betreiber.

So fährt der Bus „Emely“ also auch in Deutschland – im Kreis. Die Dame agiert auf Basis einer einmaligen Einmessung des Geländes und kennt sich so sehr gut aus. Ja, sofern eben kein Gebäude um- oder angebaut wird. Bis heute ist noch ein „Operator“ nötig – ein Mensch, der vor allem den Menschen das gewohnte Vertrauen gibt. Tatsächlich ist die Maschine sensibel genug zu stoppen, falls ihr die „Verkehrslage“ komisch vorkommt. Und natürlich gibt es einen Notknopf, den Mathias Haas zum Test einfach mal drücken durfte. Und – oh Wunder – der Bus hat gestoppt.

Mit 8km pro Stunde rauscht der „People Mover“ durch das Privatgelände.

Bei der Präsentation des Videos auf einer Veranstaltung in Berlin kam dann prompt der Kommentar eines Teilnehmers: „Da können Sie ja gleich laufen!“ Recht hat der Mann, jedenfalls im Moment noch. Die Schritte im „selbstfahrenden Business“ sind noch stark gedrosselt, und doch kommen sie voran. Auch wenn der Bus nur langsam fahren darf… im internationalen Vergleich sind wir hier gar nicht so schlecht.

Die Behörden sind noch skeptisch – selbst in Kalifornien.

Lieferroboter fahren auf Gehwegen in Düsseldorf oder Zürich, für Saturn wie für die Schweizer Post. Idaho, Wisconsin, Florida und Ohio haben passende Gesetze erlassen. Doch selbst wenn die niedlichen Maschinen Namen bekommen – sie bekommen auch mächtige Auflagen: In San Francisco dürfen sie mit max. 3 mph über das Trottoir rauschen, und ein Betreiber darf nur drei Maschinen in einer Flotte betreiben, max. 9 in der ganzen Stadt. Es dauert also, und sie kommt doch: Die Pizza auf drei Achsen, die Interaktion mit dem Menschen.

Doch was braucht es für den öffentlichen Raum? Wann darf „Emely“ vom innoz bis zum Südkreuz fahren? Also die Mitarbeiter bis zum ICE-Bahnhof shuttlen und damit rund 20 Minuten Fußweg ersetzen? Neben mutigen Stadtplanern und behördlichen Entscheidern hilft beispielsweise präzisere Navigation.

Hier kommt WHAT3WORDS genau richtig.

Dieses Start-up aus London teilt die Erde in 3×3 Meter Einheiten auf und vergibt jedem Quadrat drei Wörter zur Identifikation. Das Büro von HAAS. DER TRENDBEOBACHTER. und der PLAY SERIOUS AKADEMIE. hat beispielsweise die Anschrift ///schaufeln.saal.tägliche. Diese Kombination ist also weit praktischer als eine wirre GPS-Zahlenkombination, die sich niemand merken kann. Sie ist aber vor allem präzise und ein DHL-Fahrer findet direkt zur Türe der Hinterhaus-Anschrift Liststrasse 28/1. Sehr präzise sogar.

Und genauso fügen sich die Puzzleteile zusammen.

Die Maschine macht ihren Weg und findet tatsächlich jeden Fleck der Erde. Auf diesem Weg könnte eine autonome Drohne den Landwirt in den Pyrenäen finden und der Pizzaroboter die Grillstelle im Park (falls die Grillkohle naß wurde).

Ja, das Ökosystem rund um autonome Fahrzeuge verdichtet sich – auch wenn den Menschen suggeriert wird, sie könnten morgen schon ab ihrer Haustür damit losfahren. Letzteres könnte theoretisch durchaus sein, doch selbst die Pflastersteine an der nächsten Kreuzung sind heute noch ein unüberwindbares Hindernis. Gleichzeitig wird sehr schnell klar, dass Produkte wie Easymile kommen.

Vor allem in Deutschland und der Schweiz!

Der demografische Wandel treibt unsere Region in die Automatisierung – ganz sicher. Die Löhne sind hoch, Menschen wie selten kompliziert und die Budgets sind da. Es wird also voll werden auf dem Gehweg. Zwischen Fußgängern, Rollatoren, dem ein oder anderen Fahrrad auch noch Maschinen? Ja, wir müssen in die Breite gehen oder in die Luft. So oder so wird es eine zentrale Rolle spielen, wie Menschen mit der produzierten Euphorie umgehen und inwieweit sie sich – Person zu Person – darauf einstellen. Denn die Tage des Busfahrers zwischen dem innoz und dem Südkreuz sind gezählt.

 

 

DER TRENDBEOBACHTER. testet die Zukunft. Leuchtturmprojekte wie hier beschrieben sind Innovation pur – wenn auch oft teuer erkauft. Diese Paradebeispiele sind auch mal erfolglos und doch nötig. Mathias Haas ist Pragmatiker und sieht natürlich selbst, wie klein oder groß die Schritte in solchen Zukunftstechnologien sind. Der Zukunftsexperte macht sich sein eigenes Bild, um es weiter zu tragen: Auf die Bühnen derjenigen Organisationen, die zukunftsfit sein möchten.

Mathias Haas ist DER TRENDBEOBACHTER. Er betreibt keine Zukunftsforschung und auch keine Trendforschung. Haas ist kein Trendforscher und auch kein üblicher Zukunftsforscher. Mathias Haas und sein Team leben und agieren im „Hier & Jetzt“, denn Entscheider müssen heute entscheiden.

Mehr zu Mathias Haas liegt unter www.trendbeobachter.de

Mehr zum Transfer der MegaTrends, der PLAY SERIOUS AKADEMIE. und LEGO SERIOUS PLAY warten unter www.play-serious.org