Es ist wie ein Traum, aus dem wir uns alle wünschen aufwachen zu können. Rasante Zahlen, die entmutigen, die den Wunsch, sogar das Fordern nach der alten Normalität aufkommen lassen.

Die alte Normalität soll zurückkommen – das wünscht sich laut einer Studie der Universität Erfurt jeder Zweite in diesem Land – wir sind uns sicher hier geht es vielmehr um Kontakt und Nähe und nicht um die 1000 Meetings im 15 Stock. Und dennoch tragen wir alle auch ein wenig diesen Wunsch in uns – und ganz bestimmt auch mit Blick auf das neue Jahr.

Was noch vor einem Jahr die Neujahrsvorsätze waren, sind heute vielmehr – vielleicht ein wenig naive – Vorstellungskräfte, die wir in Bewegung setzen wollen. Ja, ein Impfstoff kommt – und das nur knapp 11 Monate nach Beginn der ersten Entwicklungen. Und doch, wie bei so vielem, wirkt dieser nicht von einem Tag auf den anderen Wunder. Und sind wir ehrlich. Das wissen wir auch.

Diese Krise verlangt mental, sozial, und ökonomisch einiges von uns. Lokal und global. Wir stecken mitten in einem Wandel, auch wenn sich vielmehr alles so anfühlt, als würde es still stehen. Und wenn wir eines gelernt haben in den letzten Monaten, dann, dass schön reden nichts bringt. Ja, der Mensch sehnt sich nach Kontrolle, nach Sicherheit, nach dem was er kennt. Das Bedürfnis nach Kontrolle ist fundamental. Und das ist auch gut so!

Denn der Gedanke und das bedingungslose Hoffen auf die alte Normalität lähmt uns gleichzeitig, und hemmt die Vorstellungskraft und den Mut, den wir eigentlich jetzt brauchen. Wer hätte in 2019 gedacht, dass wir dank neuer Technologien und agilen Prozessen innerhalb von 11 Monaten ein Medikament marktreif bekommen?

Ja wir müssen weiterhin verzichten, noch eine ganze Weile, aber deshalb sollten wir nicht unruhig oder depressiv werden. Wir können die Art darüber zu denken ändern. Und ja, Sie ahnen es. Auch das wird kein Spaziergang und uns einiges abverlangen. Aber so viel kann schon mal gesagt sein:

Nach aktuellen Zahlen von Psychiater Dr. Manfred Lütz haben die bisherigen Zahlen der psychischen Erkrankungen während der Pandemie nicht zugenommen. Und genau hier liegt die Krux: das Kollektiv ist zermürbt, ermüdet und ja auch traurig und ängstlich. Aber es sind nicht 80 Millionen Deutsche, die als depressiv diagnostiziert werden. Wir müssen hier achtsam sein – nicht nur mit uns, wie wir gelernt haben – nicht zu sehr, zu verallgemeinern, auch wenn das gut und gerne vieles leichter macht. Und den Nährboden für so manche Theorien bildet.

Neben den kleinen Dingen, ist doch das Zusammengehörigkeitsgefühl, das uns alle umarmt, wohl eines der größten Erlebnisse, wenn wir so wollen. Bestes Beispiel ist der Song „Jerusalema“ von Master KG und den dazugehörigen Tanzvideos, die viral gegangen sind. Eine solche breite Euphorie kennt man höchstens zu Fußball Weltmeisterschaften. Und wer von uns hätte gedacht, dass die Polizei in Nordrhein-Westfalen so viel Rhythmus im Blut hat?

Positiver Realismus ist die Antwort

Sind wir mal ehrlich – auch DER TRENDBEOBACHTER grüßt noch die Nachbarin aus dem Nebenhaus, die er vor März nur bedingt wahrgenommen hat, wenn er die Koffer getauscht hat. Ja es, gibt jetzt sogar auch mal einen Plausch durchs offene Fenster. Und so geht es doch vielen von uns. Alte Freunde wurden angerufen, man schwelgt in nostalgischen Erinnerungen – was auch gut ist – nur sollte man sich nicht darin verlieren, getreu dem Motto „früher war alles besser“. Denn dass dies nicht stimmt belegte bereits Gapminder Foundation in Stockholm.

Auch wenn wir jetzt noch in der Schwebe sind, sollten wir uns dennoch genau überlegen, was unsere neuen Maßstäbe sein sollen, Denn die von „Vor Corona“ sind keine Option. Dies gilt privat als auch wirtschaftlich.

Und sollte es doch anders kommen, dann können wir uns zu Recht freuen. Denn nicht Vorfreude ist die schönste Freude, sondern die unerwartete Freude.

Ja auch DER TRENDBEOBACHTER sehnt sich nach Vorträgen face to face, nach einem Methodenfeuerwerk, das von Haptik lebt – wenngleich Mathias Haas nicht DER TRENDBEOBACHTER wäre, hätte er nicht mit seinem Team ein neues Konzept – das der
virtuellen Haptik – entwickelt. Und dennoch, wirkt doch ein Appell mit 3000 Watt im Rücken größer als durch eine Webkamera. Mehr zur Arbeit und den Thesen von Deutschlands bekanntestem TRENDBEOBACHTER (BUSINESS INSIDER) finden Sie unter www.trendbeobachter.de

Haltung fordert der Trendforscher, und Gründer der PLAY SERIOUS AKADMIE. Mehr zu dieser Arbeit finden Sie unter. www.play-serious.org, wenn Sie bereit sind, neue Maßstäbe zu setzen.