„Personal AI“: die Erweiterung der persönlichen Intelligenz

Brauche ich zukünftig einen Systemadministrator zum Denken? Also, um zu artikulieren, was ich denke. Oder was ich denken wollte beziehungsweise hätte denken sollen, wenn ich gekonnt hätte? Und wenn der „Systemadmin“ da gewesen wäre, natürlich.

Bequemlichkeit ist großes Motiv – bedeutet das, dass wir uns eine eigene KI zulegen. Jeder und jede?!

Der Techniker war nicht da, also hat DER TRENDBEOBACHTER Mathias Haas gar nicht so richtig gewusst, was er gedacht hat. Oder hätte denken sollen. Und als Zukunftsexperte musste Haas sich mit seiner natürlichen Intelligenz begnügen. Wohl dem, der eine hat. Oder wenigstens ein Smartphone, denn das reicht ja heute auch schon oft aus.

Aber zurück zur persönlichen Intelligenz, die – wie es der Titel verrät – zukünftig durch die „persönliche künstliche Intelligenz“ unterstützt wird.

Beginnen wir damit zu schauen, wie das Ganze funktioniert. Und warum es diese „Intelligenzform“ überhaupt gibt. Unser Gehirn muss ständig mit einer unglaublichen Masse an Informationen umgehen, deshalb heißt unser Zeitalter auch Informationszeitalter. Unsere Altvorderen hatten das nicht so (weder die Masse an Informationen noch ein zugehöriges Zeitalter), weswegen sie vermutlich auch nicht ihre natürliche Intelligenz durch eine künstliche erweitern wollen.

Heutzutage wird aber angenommen – und man kann davon ausgehen, dass es stimmt – wir würden viel zu viele Sachen vergessen oder nicht hinreichend und im richtigen Kontext in unserem Cortex oder wo auch immer abspeichern, um es später wieder nutzbringend zu verwenden.

Okay, einige können das, andere nicht so.

Besagte „persönliche künstliche Intelligenz“ wird uns nun zukünftig dabei helfen, alles, was wir mal gesagt, gelesen, markiert oder sonst irgendwie für gut befunden haben, abzuspeichern und in einen Kontext mit uns selbst zu setzen. Mit uns selbst? Nun, mit unserem Leben. Wer jetzt aussteigen will, den bitte ich um Geduld.

Wie funktioniert das?

Unser Leben ist schnell zusammengefasst: Den Google-Kalender, den der neue Anbieter „Personal AI“ ausliest, ordentlich geführt, und schon gibt es eine halbe Persönlichkeitsanalyse. Für eine ordentliche KI kalter Kaffee. Da der Kalender wie viele andere Sachen heute im Internet oder in einer verwandten Cloud abgelegt sind, ist der Zugriff für die Software-Lösung einfach. Doch ein Kalender macht ja noch kein Wissen. Es geht ja darum, alles das, womit ich in Berührung komme, abzuspeichern.

Zunächst sind da Social-Media-Kanäle, denen ich folge und bespiele. Weil: Diese werden meine Interessen bedienen oder zumindest meine Neugierde ansprechen. Also wird das eigene Twitter-Account ausgelesen. Weiterhin können Texte, die der Nutzer irgendwo gelesen hat, markiert und sofort in meine Intelligenz übernommen. „Copy to Cloud, James“. Das Gleiche macht die Userin oder der User mit Gedanken. Es wird einfach alles kopiert, was geschrieben wird und in meine Personal.AI übernommen. Damit weiß diese dann schonmal mindestens so viel wie die Person selbst.

Weitergehend ist Zapier nutzbar. Dieser ergänzende Dienst verwaltet den eigenen Kommunikationsfeed und verbindet diesen mit verwendeten Webanwendungen. Es orchestriert (yeah!) meinen Workflow. In meinem Excel sind Kontaktdaten? Diese schiebt Zapier diese gleich in das passende Salesforce-Profil. Aber… Moment, DER TRENDBEOBACHTER schweift ab. Zapier’s Daten können natürlich auch in die Personal.AI eingebunden werden.

Je mehr, desto besser.

Wie fühlt sich wohl eine eigene KI an? Kann Sie auch Termine ausmachen? Oder mit Alexa streiten?

Doch das Beste ist: Woher soll die Nutzerin und der Nutzer wissen, was sie oder er denkt, bevor von der KI gehört wird, was gesagt wird? Weil genau dies ein nicht zu unterschätzender Punkt ist, kann die persönliche KI das gesprochene Wort mitschneiden, übersetzen, abspeichern und mit all dem, was sie sowieso schon gelernt hat in Verbindung bringen. Mann oder Frau braucht lediglich die Smartphone-App und trainiert sie auf das eigene Sprachmuster. Die App schneidet also alles mit, was gesagt wird und kann mittels Spracherkennung und der Kapazität ihrer Algorithmen Verbindungen zum Rest der in der Cloud gespeicherten Sachen schaffen.

Zugegeben, das ist schon sehr crazy.

Aber der Zukunftsexperte Haas ist sich sicher, wir werden nie wieder etwas vergessen, was wir mal gesagt haben. „Schatz, wir wollten doch…“ „Das habe ich nie gesagt!“ „DOCH!“ „Verdammt.“

Jetzt sind also diese ganzen Daten gesammelt und vernetzt und liegen zum Abruf bereit. Momentan nur als Webanwendung, aber die Integration in das Smartphone ist in Planung. Die Anbindung an das Smart-Home ist denkbar. Und dann können die Erinnerungsblöcke, wie die gesammelten Werke genannt werden, einfach und in jeder Umgebung abgerufen werden. Wann, was warum wie gesagt, was dazu gelesen wurde und wie das im eigenen Arbeits-, Lehr-, Forschungs- oder sonstigem Kontext hilfreich sein kann – all das liefert sie, die meine persönliche künstliche Intelligenz.

Einverstanden, das Ganze ist noch ziemlich neu. Und auch noch nicht so ganz praxisnah. Aber sie zeigt einen Weg auf, von dem wir uns tatsächlich fragen sollten, ob wir ihn gehen wollen. Als Privatperson vielleicht weniger, aber als Arzt oder Anwalt? In dem Moment, wo Datenschutzprobleme, die hier zweifelsohne existieren, gelöst sind: Könnte man sich nicht von seinem Zweithirn helfen lassen? Das Vergessen von später einmal Wichtigem überwinden (wovon wir heute noch nicht wissen, ob es einmal wichtig wird)?

Doch im Kern geht es darum, wie unser Leben und unsere Organisationen in Zukunft funktionieren werden. Was heute wie Science-Fiction klingt ist morgen real.

Ob wir mitmachen oder nicht.

Deshalb sind gerade Unternehmenslenker gut beraten, sich Experten für die Zukunft an die Seite zu holen. Zukunftsbegleiter, die mehr sind als nur Berater. Die Augen öffnen, den Blick schärfen und ihn in die richtige Richtung lenken.

DER TRENDBEOBACHTER ist ein solcher Zukunftsbegleiter. Mehr erfahren Sie unter www.trendbeobachter.de

Und seien Sie unbesorgt: Um mit Mathias Haas zu arbeiten, reicht eine – die natürliche – Intelligenz vollkommen aus.