Mathias Haas im Glamping Camp Kiattua

Grönland: Glamping Camp Kiattua… „Where Princesses go“

Große runde Zelte, Eisberge und Weite. Viel Weite und viel Aufmerksamkeit. Anika Krogh ist Co-Founder und CEO von Kiattua – der Definition von „Nature Luxury“. Und sie schaut genau hin. Sie findet jene Details, die viele andere Kollegen höchstens in der 5-Sterne-Hotellerie an den Tag legen. Doch wer möchte noch ein Hotelzimmer mit vier Wänden und zwei, drei Fenstern, wenn die Natur aussieht wie sie hier aussieht – 90 Minuten von Nuuk entfernt. Die Hauptstadt Grönlands und diese Bucht im Fjord trennen nur ein 20 Minuten Heli-Flug oder eine entsprechende Bootsfahrt.

Nicht einmal Mitglieder der Königshäuser

Anika Krogh ist Co-Founder und CEO von Kiattua

Hier übernachten Gäste, die Zuhause gut und gerne hundert Zimmer besitzen. In diesem Camp jedoch leben sie in einem der fünf Zelte. Die sind gepaart mit einem weiteren „Bau“ für Bad und WC. Ok, oftmals wird die Anlage exklusiv vermietet, und auch der Bodyguard nächtigt im Zelt daneben. Dieser kann jedoch ganz sicher „sicher“ schlafen. Einerseits sind Gefahren sehr überschaubar und andererseits verändern sich Menschen hier.

Von der Natur regelrecht verzaubert

Egal ob Top-Manager aus den USA oder Rechtsanwälte aus Paris, in Kiattua lassen sie ihr Handy liegen – irgendwo. Zwar ist WLAN in bestimmten Bereichen (auf Anfrage) verfügbar, doch die klassische „Hochdruck-Geschäftswelt“ rückt in den Hintergrund. Kein Wunder, denn jeder Eisberg ist ein Wunder der Natur. Beindruckend und voller Geschichten. Die Linien des Eises, die Oberfläche und die Farben… jeder Tropfen gefrorenes Wasser ist nicht nur sehr, sehr alt, sondern voller Faszination. Die Spannung liegt in der Luft – für jeden Menschen in einer anderen Art. Ob sich besagter Eisberg dreht und gehörige Wellen produziert, ob der Guide zum Beeren-, Kräuter- oder Pilze sammeln einlädt oder ein Team-Mitglied Anikas anbietet, im Seitental Saiblinge von Hand zu fischen.

Fische von Hand fischen?

„I am in!“, sagt der Zukunftsexperte und darf mit aufs Boot. Die Idee ist, die Saiblinge, die sich einen Fluss hinaufwinden, um dort zu laichen, von Hand zu fangen. Die Technik ist wie folgt: Der Wasserstand ist gering, die Anstrengung der Tiere groß und folglich müssen sie sich „beim Aufstieg“ immer wieder ausruhen. In diesen Gumpen ist es eng und die Fische berühren sich ständig. Jetzt gilt es den eigenen Schatten zu vermeiden, sich hinter den Fisch zu stellen und diesen immer wieder leicht zu berühren – wie ein anderer Fisch. Zack. Und dann über die Kiemen zu greifen und aus dem Wasser zu holen. Diese Technik ist sehr alt, sie ist von den Inuit.

Die Natur hatte andere Pläne und der Wasserstand hat nicht mitgespielt. Die Saiblinge waren längst weitergezogen und Mathias Haas kam zu spät. Doch schon die Idee, die Bilder im Kopf haben gewirkt. Der Trendexperte war beseelt und geerdet. Kein Fisch – und doch war der Hobbyangler Haas im Moment. Ganz und gar in diesem Moment.

Einfachheit und Luxus

Zurück im Camp freut sich das ganze Team (Jon, Vilas, Maliina, Ingimar, Tristan, Emilie, Ingjald, Andreas, Emma und natürlich Anika) auf die erste Spülmaschine und die Erleichterungen im Alltag. Das erste Jahr mit einem ATV, einem allradbetriebenen Fahrzeug und der neuen Kaffeemaschine.

Strategisch positionieren sich die Gründer und Macher von Kiattua mit der Verlängerung der Saison. Es soll eine Yacht werden. Für acht oder zwölf Personen in der anderen großen Destination dieses Landes: Ilulissat. (Ganz weit) Nördlich der Hauptstadt liegt die Discobucht, und dort möchten Jon, der Mann von Anika, und die Hausherrin „Northern Light Cruises“ anbieten. Die Zielgruppe bleibt die gleiche (45+ bis meist 60 Jahre überwiegend aus den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland), die eigene Definition von „Luxus“ bleibt identisch. Die Betreuungsqualität beschreibt der Personalschlüssel (mehr Crew-Mitglieder als Gäste) und die einzigartige Haltung erklärt das Wachstum des Unternehmens.

Glamping and Yachting

Ob es ungeahnt grüne Seeigel sind, ein Rentier, das das Camp besucht oder der Kaffee morgens um 7:30 Uhr: Das Glamping Camp Kiattua bietet einen unbekannten Zauber – nicht nur für den reiseerfahrenen Zukunftsexperten Haas. Grönland ist eine Destination für gut betuchte Kreuzfahrtfahrerinnen und -fahrer genauso wie für Individualtouristen. Für letztere ist Kiattua ein Segen. Für sich selbst und das eigene Umfeld. Und wenn die Sonne scheint, wird sich auch niemand beklagen. Dann werden die Fotos und Videos derartig gut, dass das „eigene Ego“ auf Instagram und Facebook – ganz nebenbei und in ungeahnten Dimensionen – bedient wird. Ja, WLAN kann auch am Ende der Welt wahrhaftig wertvoll sein.

Mathias Haas ist DER TRENDBEOBACHTER und Recherchen wie diese sind elementar, für das Trendscouting, für die Trendbeobachtung und die Trendforschung. Mehr über Grönland in diesem Blog, mehr über die Zukunftsbegleitung unter www.trendbeobachter.de und www.play-serious.org