Gipfeltreffen: Mehr Klartext?!

Die Weltmarktführer haben sich in Schwäbisch Hall getroffen: Im Carmen Würth Forum von Künzelsau. Dank der WirtschaftsWoche, dem führenden Wirtschaftsmagazin und der Beziehungen von Dr. Walter Döring, Wirtschaftsminister a.D. von Baden-Württemberg. Dankeschön dafür!

Eine klassische Tagung, heutzutage inklusive Remote-Vorträgen

Das Ergebnis?

Unternehmerinnen und Unternehmer werden politischer, so ein Fazit von Mathias Haas – DER TRENDBEOBACHTER. Sie sprechen Klartext, zumindest teilweise. Sie sprechen unverschlüsselt, weil der Druck enorm ist – so wie bei Dr. Markus Steilemann vom Milliardenunternehmen Covestro AG. Nun, Werkstoffhersteller haben aktuell nur punktuell Spaß bei der Arbeit. „Wellbeing“ wird hier wohl eher klein geschrieben. Oder Frau Eva van Pelt, Co-CEO von Eppendorf. Das Unternehmen, natürlich ein weiterer Weltmarktführer, ist im Life-Science-Bereich tätig und hat erheblich die Corona-Impfstoffproduktion unterstützen können. Auch Sie war mächtig „on fire“. „Endlich mal“, könnte man denken. Es wurde auch Zeit, dass sich Unternehmensentscheiderinnen und -entscheider politisch äußern.

Politik und Unternehmertum -das ist nicht trennbar!

Herr Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, hat dagegen Geschichten erzählt. Und das muss nicht schlecht sein. Die Menschen sollen ja schließlich auch ihn verstehen. Einprägsam waren, sagen wir mal… seine zwei Paradebeispiele zur „analogen Fax-Republik Deutschland“:

Als der Bundesminister hier sprach waren natürlich alle Plätze besetzt – ob alle Antworten kamen darf bezweifelt werden

Das 9 EUR-Ticket wurde 52 Millionen Mal verkauft, davon 26 Millionen Mal auf Papier. Zum Drucken. Und auch bei der Einführung des 49-EUR-Ticket ab 1. Mai 2023 kam es bisher nicht zu einer rein digitalen Lösung. Hintergrund ist, dass etwa 40% der deutschen Verkehrsverbundunternehmen keine Fahrkartenkontrolle digital durchführen können. Keine!

Der „Sense of Urgency“ kommt nicht durch

Ein Zukunftsrebell, wie Mathias Haas, es ist, stellt sich also die Frage: Inwieweit die Republik noch transformierbar ist? Ob irgendeine Partei und genügend Unternehmerinnen und Unternehmer derartigen Organisationen Beine machen. Und zwar rechtzeitig. Vor einem Zusammenbruch. Auch wenn es erst mal weh tut oder zumindest anstrengender ist. Auch wenn die Vorgesetzten der 930.000 Voll- und Teilzeitbeschäftigen innerhalb der Verkehrsunternehmen ächzen und stöhnen. Es stellt sich ja nicht die Frage, ob wir derartige Prozess volldigital benötigen. Auch nicht ab wann. Korrekt?

Wie schwer alles ist

Der gleiche Minister stellte bei seiner Dinner-Speech auch fest, dass wir Digitalisierung benötigen. Dass Massenverfahren (wie etwa die direkte Auszahlung von Energiezuschusszahlungen) erst damit möglich werden. Er ging noch weiter und sagte sinngemäß, dass wir so viele Daten erheben müssen wie möglich. Respekt, Herr Wissing. Da stimmt sogar DER TRENDBEOBACHTER zu. Aber ab wann soll das denn stattfinden? Ab wann holen wir die aktuellen Wettbewerbsnachteile wieder auf. Zu welchem Zeitpunkt machen wir größere Schritt als China, die USA oder Skandinavien? Oder anders formuliert: Wie lange wollen wir Verkehrsbetriebe, die nicht-digitale Fahrkartenkontrollen durchführen?

Sind analoge Prozesse unsere Antwort auf „die Zukunft“?

Aber zurück zu den Weltmarktführern und den echten Highlights: Da war zum Beispiel Dr. Gunther Wobser, CEO bei der Lauda Dr. R. Wobser GmbH, der von seinem Stanford-Aufenthalt berichtete. Er erklärte – ohne große Selbstdarstellung – die „Neun Felder-Ambidextrie-Matrix“, die es wahrlich zu googlen lohnt. Oder das Start-up Cito. „Transport auf Knopfdruck“ heißt das Motto. Hier werden beim Paketversand die Fahrer direkt mit den Kunden verknüpft, auf der Plattform natürlich. Eine B2B-Lösung für zeitkritische Transporte.

Machen „tut“ auch Maxim Kireev, freier Korrespondent der WirtschaftsWoche. Er macht aufmerksam auf die Komplexität im Ukrainekrieg. Und er zeigt, dass eine hybride Veranstaltung nicht zwingend schwächer sein muss. Für Mathias Haas jedenfalls war dessen Berichterstattung und der Respekt von seinem Umgang mit der allgemeinen Lage derartig respekteinflößend, dass die Zoom-Zuschaltung in den Hintergrund trat. Kireev hat einen russischen Pass. Er hatte eine klare Botschaft: Lasst uns offenbleiben, auch wenn es kompliziert wird.

Die Moderation übernahmen Redakteurinnen und Redakteure der Wirtschaftswoche

Beim Gipfeltreffen der Weltmarktführer trifft man heutzutage auch Dienstleister aller Art. Ja, das erfolgreiche Format hat sich herumgesprochen. Man trifft überwiegend Expertinnen und Experten in absoluten Nischen. Extrem interessant und bereichernd. Und mit genau diesen Personen rollt der Austausch über geopolitische Spannungen, die Transformation der Realwirtschaft, Dekarbonisierung und ja, Jahrhundertchancen. Es sind die Chancen, die diese Menschen antreiben.

Hoffentlich. Möglichst ambitioniert!

Mathias Haas ist DER TRENDBEOBACHTER. Er und sein Team sind im „Hier & Jetzt“. Trendbeobachtung prüft, testet und bewertet MegaTrends – heute. Der Zukunftsexperte macht sich lieber selbst ein Bild, denn Entscheiderinnen und Entscheider vertrauen ihm…denn sie müssen heute entscheiden. Deshalb bietet Haas seine Vorträge und Beratungsengagements branchenübergreifend an. Die Querverbindungen, die Ambitionen, die Thesen – als dies ist Zukunftsbegleitung!

DER TRENDBEOBACHTER ist natürlich WirtschaftsWoche-Leser 😉

www.trendbeobachter.de