WEF 2025: Davos macht Zukunft, Deutschland macht Pause
Wo sich die Zukunft trifft, Deutschland aber lieber daheimbleibt.

1. Kein Ticket? Kein Hindernis!
Das World Economic Forum (WEF) ist berüchtigt für seinen elitären Ruf. Ruf – überteuerte Tickets, Limousinenschlangen und Menschen, die im Anzug geboren Anzug geboren zu sein scheinen. Doch Überraschung: Außerhalb des offiziellen Kosmos außerhalb des offiziellen Kongresszentrums, der für jedermann zugänglich ist. In den Straßen von Davos brodelt das Leben, Panels und Veranstaltungen abseits der großen Bühne bieten wertvolle Einblicke. Ein Geheimtipp, den man für sich behalten sollte – aber hey, Sie lesen diesen Trendbeobachter-Blog, also verraten wir ihn.
Doch nun der Schock: Deutschland? Fehlanzeige! Kein German House, kein sichtbarer deutscher Firmenpavillon. Auch die Gäste aus Deutschland scheinen rar – ein paar Politiker, ja, aber die deutsche Wirtschaft? Ein Armutszeugnis für ein Land, das so stolz auf seinen Innovationsgeist ist. Und – zumindest an Stammtischen und in Talkshows – ständig von Handlungsbedarf gesprochen wird.

2. Geopolitik übernimmt die Bühne
Das WEF war einst der heilige Gral der wirtschaftlichen und technologischen Megatrends. Doch 2025 ist klar: Die Geopolitik hat die Show übernommen. Donald Trump und Javier Milei, Argentiniens neuer Präsident, polarisierten etwa wie zwei Magnete auf Steroiden. Ihre Reden? Paradebeispiele dafür, wie der politische Populismus den globalen Diskurs prägt – und gleichzeitig deutlich macht, dass wirtschaftliche Trends nicht mehr isoliert betrachtet werden können.
Für uns TRENDBEOBACHTER heißt das: Wer Megatrends verstehen will, muss die Weltpolitik im Blick haben. Vom Konflikt in der Ukraine bis zu den Rivalitäten zwischen den USA, China und Russland – diese Themen prägen Märkte, Technologien und letztlich unseren Alltag.

3. Highlights abseits des Kongress Centers
Natürlich ging es nicht nur um Limousinen und geopolitische Dramen. Es gab auch Momente, die den Zeitgeist wie unter einem Brennglas einfingen. Drei Beispiele, warum Davos zumindest den TRENDBEOBACHTER Mathias Haas überrascht hat:
a. Indigenous People als Schlüsselfiguren
Mindahi Crescencio Bastida Muñoz aus Mexiko sprach am OpenForumDavos davon, dass die Natur uns schon lange etwas sagen will – aber niemand hört zu: „Nature is talking to us. We do not listen.“ Klingt poetisch, oder? Doch dahinter steckt eine revolutionäre Idee: Was wäre, wenn die Elemente der Natur – Wälder, Flüsse, Berge – eigene Rechte bekämen? Vertreter indigener Völker wie Justin Langan aus Kanada betonten, dass ihr Wissen ein Schlüssel zur Lösung globaler Krisen sein könnte.
Das wirft eine Frage auf, die auch jenseits des glamourösen Kongresszentrums diskutiert wurde: Ist das BIP wirklich der Maßstab für Fortschritt – oder sollten wir nicht auch die Gesundheit der Natur einpreisen? Müssen wir Spiritualität an die erste Stelle setzen? „Du darfst nicht schaden!“ als weltweites Grundgesetz einführen?

b. Ukraine: Mehr als die Kornkammer Europas
Die Botschaft im Ukraine House Davos war klar: Die Ukraine ist nicht nur für Weizen bekannt. „Ukraine: A $12 Trillion Critical Mineral Superpower“ – dieser Titel sagt alles. Bodenschätze wie Lithium und Nickel machen das Land zu einem strategischen Hotspot, was zumindest die USA längst erkannt haben.
Der Zusammenhang zwischen der energiehungrigen KI und diesen Metallen liegt auf der Hand: Keine „Critical Minerals“, z.B. keine Atomkraftwerke und dann womöglich keine Energie für die KI. Ja, solche Dominoeffekte sind naheliegend, aber auch für Mathias Haas (vor der Reise) nicht offensichtlich.

Nicht weniger interessant:
Ein Konteradmiral der US-Marine, Michael Hewitt, warnte offen davor, dass Grönland in russische und/oder chinesische Hände fallen werde, wenn die USA nicht aufpassten. Europa? Fehlanzeige. Deutschland? Nicht einmal im Rückspiegel.
c. Kinder zuerst: Social Media im Visier
Im FutureHouse Davos ging es um die Frage, wie wir Technologie für die nächste Generation neugestalten können. In einer Session wurden zum Beispiel drei goldene Regeln für Eltern und Schulen wurden diskutiert:
1. Handyfreie Schulen – ja, komplett.
2. Keine Smartphones vor 14.
3. Keine sozialen Medien vor 16 Jahren.
Klingt utopisch? Vielleicht. Aber die Experten waren sich einig: Ohne klare Grenzen verlieren wir die nächste Generation an Algorithmen und eine Handvoll Konzerne, die auf Likes programmiert sind – nicht auf Leben.
Natürlich sind solche „Informationshäppchen“ auch für den Zukunftsexperten Mathias Haas nicht zwingend, aber sie zeigen zum einen die Bandbreite des World Economic Forums und zum anderen kommt bestimmt der Tag, an dem Haas (wenn auch unbewusst) diese Expertenmeinung nochmals umtreibt.

4. Was bleibt: Connecting the Dots
Das WEF ist wie ein riesiges Puzzle – es gibt tausende Teile, aber niemand liefert das fertige Bild. Genau darin liegt die Herausforderung für uns als TRENDBEOBACHTER: die Punkte zu verbinden, die zwischen den Linien liegen.
Davos hat dem Zukunftsforscher Haas gezeigt, dass man die eigene Blase verlassen muss, um den Zeitgeist zu verstehen. Es reicht nicht, in Deutschland auf Konferenzen zu gehen und den immer gleichen Leuten zuzuhören. Die Zukunft findet (auch) dort statt, wo sich die Limousinen stauen, wo indigene Aktivisten gehört werden und Tech-Milliardäre über die Promenade schlendern – und wo Politiker wie Trump und Milei zeigen, dass „rechte Einstellungen“ salonfähig werden. Auch im 5 Sterne + Umfeld!

5. Fazit: Die Zukunft braucht mehr mutige Taten – und weniger deutsche Abwesenheit
Deutschland verpasst in Davos eine große Chance. Hier werden die großen Themen der Zukunft verhandelt – von den Rechten der Natur über geopolitische Konflikte bis zur Regulierung von Technologie. Und wer nicht mit am Tisch sitzt, landet irgendwann auf der Speisekarte.

Für Mathias Haas ist das WEF ein Weckruf. Wir müssen raus aus der Komfortzone, raus aus der eigenen Blase und uns aktiv einmischen. Denn die Entwicklungen der Zukunft warten nicht auf uns – sie passieren, ob wir dabei sind oder nicht. Schlimmstenfalls getrieben von Eliten mit erhobenem rechtem Arm…
Ja, Mathias Haas ist kein klassischer Trend- oder Zukunftsforscher. Der internationale Schwabe ist Zukunftsexperte im Hier & Jetzt. Mathias Haas ist DER TRENDBEOBACHTERv. Ganz konkret zeigt er auf, inwieweit sich der Zeitgeist verändert, welche Megatrends relevant sind und wie dies die Strategie von Organisationen verändert. Letztere entwickelt er gemeinsam mit EntscheidungsträgerInnen aus Wirtschaft und Verbänden. Genau hier setzt die PLAY SERIOUS AKADEMIE an. Gamification und zielorientierte Moderation sind hier die Arbeitsmethoden. Haptische Methoden wie LEGO SERIOUS PLAY und PLAYMOBIL pro. sind die In