INDIAN MINDSET TOUR: “Germany is Cocooning itself”

Im Grunde ist es ein Wunder, dass jemand sich in Indien mit Deutschland, der Schweiz oder Europa auseinandersetzt. Das Land hat mittlerweile die größte Bevölkerung der Welt, fast 8% Wirtschaftswachstum und jeder ist “busy”. Von 4-Tage-Woche keine Spur. Der letzte Taxifahrer arbeitet 365 Tage im Jahr.

Der soziale Aufstieg winkt (und ist realistisch)!

Die #IndianMindsetTour geht ihren Weg und mittlerweile gab es 14 tiefgehende Interviews und zahlreiche informelle Gespräche. Aus den unterschiedlichsten Segmenten: Tech, Industrie, Bildung, Gesundheit und natürlich IT. Diese Interviews haben Mathias Haas nicht nur faszinierende Einblicke in die Vielfalt Indiens gewährt, sondern auch interessante persönliche Erkenntnisse hervorgebracht.

Die Worte von Tahsin Zahid aus Delhi, “Germany is Cocooning itself,” hallen nach. Diese Reflexion über das “Einigeln” Deutschlands wirft Fragen auf über den Umgang mit Veränderungen und die Offenheit gegenüber Neuem. Gleichzeitig erzählte mir die Kinderärztin Dr. Deepika Singh von ihrem Wunsch nach sozialem Aufstieg, verbunden mit dem Traum, mehr zu reisen. Es wird deutlich, dass der Drang nach Veränderung und der Wunsch nach persönlichem Wachstum universelle Bestrebungen sind, die Menschen auf der ganzen Welt teilen. Unabhängig von diesen konkreten Gesprächen: Natürlich möchten die Menschen hier auch weniger arbeiten. Das Leben genießen. Alleine die Anzahl der indischen Touristen in Goa ist atemberaubend. Ganz abgesehen von Preisniveau. Problemlos kann ein Kaffee hier 3 bis 4 EUR kosten.

Kein Wunder? Das Medianalter in Indien ist 28 Jahre. 28.

Inmitten dieser Erkenntnisse spiegelte sich auch meine eigene Entwicklung wider. Der Gedanke an “Cocooning,” dass sich Zurückziehen in die eigene Komfortzone, rückte in den Fokus. Insbesondere im fortgeschrittenen Alter habe ich bei mir selbst bemerkt, wie der Drang, aus dieser Komfortzone auszubrechen, abnimmt.

“Man muss sich eben zwingen” 😉

Die Indian Mindset Tour und die Begegnungen haben mir verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich auch im Alter für Neues zu öffnen. Dies ist die sechste Tour dieser Art. In der Vergangenheit ging es um Mega Cities, Afrika, China und die glücklichsten Menschen der Welt (nach dem Gallup Happiness Index). Speziell China war kritisch. Die Menschen sind zunehmend verschlossen (im Vergleich zu anderen Reisen in der Vergangenheit), das Reisen an sich ist kompliziert (auch weil unsere Hilfsmittel wie Maps nicht funktionieren) und die Städte haben wenig bis keinerlei “Seele”. Frei nach dem Motto: Es lebe der Beton!

Apropos…. es liegt wohl (auch) Zement in der Luft. Als DER TRENDBEOBACHTER die Lernreise in Delhi begonnen hatte und eine Woche in der Hauptstadt verbracht hat – war die Luft auch mal gerne 13x schlechter als in Stuttgart. Dazu kamen kalte Nächte mit 14°C im Zimmer (da i.d.R. keine Heizungen verbaut sind). Doch “the fog” welcher eher “pollution” ist, der macht das Leben dort quasi unerträglich. Zumindest in dieser Jahreszeit. Die Luftverschmutzung ist draußen wie drinnen sogar sichtbar. Tag und Nacht. Nur in den Shopping-Malls verlässt man temporär das Gefühl… ja es gibt quasi kein Vergleich zu dieser Belastung. Passend kommt dazu die Information, dass bei Auslandsengagement für die deutsche Botschaft Delhi als “War-Zone” gilt und damit die Aussendungen dort nur ein Jahr sind. Dann darf man weiterziehen.

Kein Wunder – es ist absoluter Wahnsinn

Die Anforderungen und der Stress der Reise waren anfangs spürbar. Der Dichtestress und die besagte Luftverschmutzung wirkten als Katalysatoren für den Rückzug in die vermeintliche Sicherheit. In Malls, edle Hotels, Cafés und Restaurants. Doch diese Erfahrung hat mich auch sensibilisiert für die Art und Weise, wie Menschen hier täglich mit ähnlichen Belastungen umgehen und dennoch ihre Lebensfreude bewahren.

In den kommenden Wochen wird der Zukunftsbegleiter Haas diese Gedanken vertiefen und die Leserinnen und Leser dieses Trendbeobachter-Blogs mit auf die Reise durch die Herausforderungen und Chancen des persönlichen Wandels nehmen.

DER TRENDBEOBACHTER Mathias Haas ist kein üblicher Trendforscher und auch kein klassischer Zukunftsforscher. Mathias Haas und sein Team arbeiten immer mit der Gegenwart, um dann die Zukunft zu beschreiben. Große MegaTrends und Spezialthemen wie Indien sind das Zentrum dieser Zukunftsbegleitung. Als Sprecher, Moderator und Berater bringt Haas die Zukunft nach Deutschland, die Schweiz und Österreich.

Mehr Informationen zu (möglichen und nötigem) Wandel, Innovation und Veränderung liegt genau hier bereit: www.trendbeobacher.de

Mehr zur Transformation von Organisationen zur Unterstützung von Top-Entscheidern und -Entscheiderinnen wartet auf www.play-serious.org, denn es geht eben nicht nur um Technologie. Change ist ein “sozialer Prozess”. Deshalb arbeiten die Moderatorinnen und Moderatoren der PLAY SERIOUS AKADEMIE auch mit Methoden wie PLAYMOBIL pro. und LEGO SERIOUS PLAY. Gamification unterstützt bei der Erarbeitung der eigenen Entscheidungen.