Rüedu Hofläden: Wochenmarkt in a Box

Rüedu ist ein Hofladenkonzept mit etwa 400 Artikeln (von circa 100 Produzenten) in einem kleinen Quader. Der große Unterschied zu den üblichen Hofläden? Der Ort und das Kauferlebnis. Letzteres hat geradezu Wochenmarkt-Charakter. Der Standort ist meist eine hochfrequentierte Lage – zum Beispiel am Bahnhof. Dabei kann dieser mit kleinstem Aufwand gewechselt werden. Aufladen, losfahren, abladen. Weiter geht es an einem anderen, damit neu geschaffenen Point of Sale. Testen, testen, testen. Mit den Rüedu Hofläden geht genau dies… Eben aufladen, abladen, neu starten.

Genau so findet das Team um Co-Founder Tom Winter die besten Standorte.

DER TRENDBEOBACHTER Mathias Haas trifft Tom im Großraum Bern in der Schweiz. Im Hofladen der ersten Generation. Heutzutage gibt es längst weiterentwickelte Holzcontainer, und alleine in der Region der Schweizer Hauptstadt stehen 23 solcher Points of Sale – drei davon sind in Gebäude integriert. Die anderen 20 Standorte sind als „Stand-Alone-Versionen“ am Start. In Zürich existieren sieben Rüedus, und in Winterthur ist die erste Station eröffnet. Das Konzept ist skalierbar, egal ob in der Peripherie oder im Quartier.

Mit dieser Haltung und dem korrespondierenden Konzept stößt dann selbst ein Handels- und Digitalisierungsprofi wie Tom Winter immer wieder auf ungeahnte „Learnings“. Beim Kopfsalat zum Beispiel reicht es dem Verbraucher eben nicht, dass die zwei äußeren Blätter als Transportschutz dienen. Die Schweizerinnen und Schweizer erwarten (noch) eine Folie.

So lebt man heutzutage Zeitgeist.

Der Zukunftsexperte Haas sieht jede Menge Zeitgeist in diesem Konzept. So bezahlt Rüedu einem Landwirt 1,80 CHF für einen Liter Milch. Nicht für die ganze Kuh! Dieser Liter wird dann dem Endverbraucher für 2,60 CHF weitergegeben. Eine Premiumpositionierung ist das auch für die Schweiz, doch die Kundschaft schätzt genau das. Die Damen und Herren, die hier einkaufen, mögen offensichtlich die Standorte – sie wertschätzen gleichzeitig aber auch jenen Landwirt, der wiederrum gar nicht weit weg ist. Deshalb ist es eben keine Spielerei, dass bei jedem Produkt die Distanz zum jeweiligen Erzeuger auf dem Preisschild steht.

Die Kundschaft genießt den 24/7-Zugang, der offensichtlich gar kein Hightech (wie bei Amazon go/fresh oder Aldi in London) benötigt. Vielleicht erfreut sie sogar die Selbstbedingung, die hier völlig reibungslos und auf kleinstem Raum funktioniert. Höchstwahrscheinlich lieben die Menschen im jeweiligen Quartier vor allem die frischen, lokalen Lebensmittel – und das Gesamtpaket.

Apropos Gesamtpaket: Es wundert kaum, dass es hier auch Äpfel zweiter Wahl und überreifes Obst und Gemüse zum Sonderpreis gibt. Unter der Nummer 197 kann der Kunde etwa für 2,90 CHF einen ganzen Beutel davon mitnehmen.

Zeitgeist im professionalisierten Hofladen.

So kann man dieses Konzept zusammenfassen. Direkt, hands-on, im Macher-Stil. Wie ein Hofladen, nur eben professioneller. Der Handel kann neue Konzepte brauchen, die Bewohnerinnen und Bewohner in Bern, Zürich und Winterthur danken es heute schon.

Wir sehen uns in dieser Zukunft!

P.S.
Dieses Konzept wird auch im „White-Lable-Modus“ angeboten. Hier sollten Produzenten oder Genossenschaften ganz genau hinsehen!

Mehr zum Zukunftsexperten Mathias Haas liegt hier bereit: www.trendbeobachter.ch

Mehr zu PLAY SERIOUS AKADEMIE von Mathias Haas wartet genau hier: www.play-serious.org